JUNI 2010
30.06.2010Wir sind gerade mitten im Waschen als es klingelt und der Hausarzt vor der Tür steht. Aber macht nichts! Er ist sowohl mit mir als auch mit Wolfgang sehr zufrieden. Wir sind es ja selbst und freuen uns sehr darüber. Während der Physiotherapie schnattere ich mit Kerstin. Zum Glück funtioniert meine Stimme heute wieder richtig gut. An den vergangenen 2 Tagen war das nicht. Durch viel Sekret klappte das Sprechen nur so recht und schlecht.
29.06.2010
Im Garten rumort und werkelt es am Vormittag. Ralf ist da und nimmt sich dem Rasen und der Hecke an. Wir standen kurz vor der Zuwucherung unseres Grundstücks. Dank Ralf ist nun wieder alles sehenswert. Wolfgang und ich sind sehr froh darüber. Ich verbringe meine freie Zeit am Computer und tauche dabei völlig ab... Therapie habe ich heute nicht, denn Anja erholt sich mit ihrer Familie an der Ostsee.
28.06.2010
Rechtzeitig zu Beginn der Schulferien ist der Sommer endlich da, sehr anständig von Petrus! Ich erhalte früh am Vormittag Besuch von einem jungen Mann, der von einer "älteren" Dame begleitet wird. Strahlemann Luis zeigt uns stolz seinen neuen WM-Fußball. Luis ist ein paar Tage bei Oma Kerstin und hält sie auf Trab. Bei mir hilft er wieder, die Katheder an der Perforation auseinander zu reißen. Anschließend übergibt er das fertige Bündel Heidi, die sich über den kleinen Helfer freut. Biene ist zur Zeit nicht gut auf Luis zu sprechen. Sie ist wieder mal scheinschwanger und sehr nervig. Sie schleppt ihre Kinder [Quietschtiere] laufend hin und her und findet keine Ruhe. Zwischendurch winselt sie oder hechelt wie kurz vor der Entbindung. Ich nutze die Zeit zum Computern, muss aber immer mal unterbrechen, weil Physiotherapie, Vesper und andere Unwesentlichkeiten anstehen...
27.06.2010
heute freue ich mich ganz besonders auf den Besuch einer ehemaligen Arbeitskollegin. Wir haben uns über 2 Jahre nicht mehr gesehen bzw. gesprochen. Als wir dann am Nachmittag zusammen sind, gibt es viel zu erzählen. Nachdem mich Ina J. wieder verlassen hat, widme ich mich dem genialem Fußballspiel gegen England. Hoffentlich kann sich unsere Mannschaft gegen Argentinien im Viertelfinale auch so behaupten. Für Petra geht der erste Wochenenddienst, den sie prima allein gemeistert hat, zu Ende. Leider verzögert sich ihr Feierabend. Erst will meine Klingel einfach nicht funktionieren. Als Petra glücklicherweise den Fehler gefunden hat, ärgert mich mein Schleim derart, dass es mich minutenlang abwürgt. Das ist sehr unangenehm und anstrengend für mich. Erst nach dem Einsatz des Hustenassistenten und nach mehrfachen Absaugen bekam ich etwas Ruhe. Die Nacht soll das Sekret bitte auch schlafen,damit es Wolfgang und ich auch tun können.
26.06.2010
Nachdem Petra mit mir das Vormittagsprogramm abgespult hat, kommt meine Fußpflegerin. Ich bin sehr froh darüber, denn der letzte Termin war auf Grund meines Krankenhausaufenthaltes ausgefallen. Während ich Kaffee trinke, höre ich draußen Luis sein Stimmchen. Kurz darauf stehen die drei Hauffes vor meinem Bett. Luis schaut erst einmal nach dem Wauwau. Der Opa ist immer noch der Pupa, aber Oma klappt. Da kann ich mir was einbilden drauf!?! Corina und Andreas interessieren sich natürlich für mein neues Arbeitsmittel und staunen, wie gut ich damit umgehen kann. Heute bin ich auch das erste Mal sehr lange am Computer. Es ist wunderbar, dass ich mich jetzt so ganz allein wieder beschäftigen kann. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es mich super anstrengt. Spät abends erhalten wir telefonisch von Rüdiger die frohe Botschaft, dass sie mit Baal bei den 21. Theatertagen in Leipzig zum Preisträger auserkoren wurden. Für den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis waren Schauspielstudenten von 18 Hochschulen aus Deutschland und Österreich im Wettbewerb angetreten. Herzlichen Glückwunsch an die Hamburger!
25.06.2010
Heute haben wir mal wieder offenes Haus. Erst behandelt mich Kerstin während der Physiotherapie. Als sie gerade fertig ist, trifft Sebastian ein. Ein junger Pfleger der ab Juli mit bei mir ins Team kommt. Da er zunächst Nachtschichten übernehmen wird, weist ihn Norma ein, wo was zu finden ist und was evt. bei mir zu beachten ist. Kurz darauf fliegt Petra ein, die den Nachmittag nochmal mit Norma gemeinsam arbeitet. Morgen und Sonntag ist sie dann allein für mich verantwortlich. Zwischendurch bringt uns Kerstin V. den Einkauf vorbei. Am Nachmittag sind Susanne und Friedericke bei mir. Susanne hat natürlich wieder einen selbstgebackenen Kuchen mitgebracht. Dieser schmeckt vorzüglich. Der aufgebrachte Schokostreusel wurde mir etwas zum Verhängnis. Ich verschluckte mich an so einem Teilchen. Zum Glück konnte ich mich bislang stets aus eigener Kraft von solchen Krümeln befreien. So auch dieses Mal. Leider sieht es immer ziemlich gefährlich aus, wenn ich mich verschluckt habe. Für den Außenstehenden ist das bestimmt nicht gerade angenehm. Norma hat heute den letzten Dienst bei mir. Schade - wir hatten gemeinsam eine sehr schöne Zeit, wofür ich ihr herzlich danke. Ab kommenden Monat stehen ausreichend Pflegekräfte aus der Region zur Verfügung, sodass der Einsatz von Mitarbeitern aus Dresden in der Regel nicht mehr nötig sein wird.
24.06.2010
In sechs Monaten ist Heiliger Abend. Angelika meint, warum wir eigentlich die Pyramide erst wegräumen. Die Frage ist nicht ganz abwegig, denn die Zeit rennt einfach nur so dahin. Auf Grund des schönen Wetters habe ich mich entschieden mit Astrid nicht zu duschen sondern lieber auf die Terrasse zu fahren. Norma nimmt sich vorher meiner Haare an und wäscht sie mir im Bett mit dem aufblasbaren Waschbecken. Es klappt gut, wenn auch das Wasser anfangs in mein Bett wollte. Mit Astrid, Norma und Wolfgang sitze ich später auf der Terrasse. Astrid lockert meine Schultern und Wolfgang erzählt von seiner Reha. Dabei führt er uns verschiedene Gangarten seiner Mitpatienten vor, köstlich!!! Am Nachmittag lasse ich mich von Norma seitlich lagern, um meinen Rücken mal etwas zu entlasten.
23.06.2010
Wolfgang nimmt heute den zweiten Anlauf wegen sines Rezepts. Heute hat er Glück und bekommt dieses. Anschließend löst er es gleich in der Ratsapotheke ein. Passend zur aktuellen Situation erhält er die Medikamente in einem schwarz rot goldenen Stoffbeutel. Eine schöne Idee finde ich. Josie fährt am Nachmittag zurück nach Dresden. Zuvor wechselt sie gemeinsam mit Norma meine Kanüle. Jeweils nach einem Monat erhalte ich eine neue Kanüle. Die Gebrauchte sieht auch entsprechend verkeimt aus. Den Kanülenwechsel selbst empfinde ich relativ unproblematisch. Wolfgang hat zugeschaut und meinte,da komme ich ja ins Schwitzen. Er hat sich danach beim Friseur erholt und sich einen feschen Sommerschnitt verpassen lassen. Währenddessen habe ich Physiotherapie. Am Abend telefonieren wir mit Andreas. Die jungen Hauffes waren gerade erst zu Hause eingetroffen. Sie waren in der Kita zum Sommerfest, wo es allen sehr gut gefallen hat.
22.06.2010
Laufend denke ich, dass heute Sonntag ist. Es hängt damit zusammen, weil ich keine Therapie habe. Anja befindet sich in Urlaub. Für mich nicht schlecht, so bleibt mir mehr Zeit zum Computern. Wolfgang fährt zur Vertretung unseres Hausarztes, um sich ein Rezept für seine Medikamente zu holen. Leider erreicht er nichts, da die Praxis für 2 Tage geschlossen ist. Norma befreit mich von meinen langen Fingernägeln. So fühle ich mich wieder wohler. Zum Abendessen bestellen wir Pizza und Pasta im Cavallino. Gemeinsam mit Josie und Norma lassen wir es uns gut schmecken. Rüdiger meldet sich am Abend aus Leipzig. Ihm geht es gut und sie bereiten sich auf ihre Baal-Vorführung am Donnerstag vor.
21.06.2010
Auf diese Woche freue ich mich, denn Norma betreut mich wieder. Mein Computereifer wird heute durch die Physiotherapeutin unterbrochen. Ist wahrscheinlich auch gut so!!! Wolfgang erhält heute eine praktische Einweisung ins Absaugen, denn die nächsten Nächte sichert er vorerst ab. Von Mitte Juli an werde ich 20 Stunden pro Tag vom Pflegedienst betreut. Das hat die Krankenkasse schon bewilligt. Es wird dann in drei Schichten gearbeitet. Frühdienst von 9 - 15 Uhr, Spätdienst von 15 - 21 Uhr, Nachtdienst von 21 -5 Uhr und von 5 -9 Uhr sichert Wolfgang meine Betreuung ab.
20.06.2010
Zum Sonntag verbringe ich viel Zeit am Computer. Ich übe, probiere, schreibe und surfe durchs Internet. Es macht mir riesen Spaß. Petra arbeitet heute schon sehr selbstständig an und mit mir. Sie ist sehr umsichtig und gut zu leiden. Nächstes Wochenende wird sie den Dienst allein übernehmen.
19.06.2010
Josie hat gestern abend für mich im Internet ein Knietablett bestellt. Bereits zu Mittag bringt es die Post. Das Tablett ist nicht nur sehr praktisch sondern sieht auch wunderschön aus. Wie ich bereits gestern erwähnte, wird heute Petra in die Pflege eingearbeitet. Sie hat neu in der Firma angefangen und arbeitet zunächst auf 400 Euro Basis. Petra wohnt in Ottenhain. Am Nachmittag besuchen uns Gundel und Peter. Sie staunen über meine neue Technik. Stolz zeige ich ihnen wie alles funtioniert. Als ich Paddle spiele, eine Art Tennis schaffe ich erstmals 980 Punkte bzw.Aufschläge. Gemeinsam verbringen wir schöne Stunden. Abends telefoniert Rüdiger mit uns. Er fährt morgen mit seinen Kommilitonen nach Leipzig für eine Woche. Sie werden dort an den Studententheatertagen Baal aufführen.Wir wünschen viel Erfolg!
18.06.2010
Von gestern sei noch nachgetragen, dass ich von Ergo-Anja und Heidi gduscht wurde. Es war dieses Mal ziemlich anstrengend für mich, sodass ich mich danach erst aklimatisieren musste,um fit zu sein, wenn der Computer kommt. Aber das hat ja dann alles geklappt. Es ist schon lustig, ich habe gestern so ein tolles Geschenk bekommen, aber Corina hatte Geburtstag. Wir gratulierten ihr telefonisch.
Ab heute steht mir Josie wieder zur Seite. Am Nachmittag kommt eine neue Pflegekraft, namens Petra, die am Wochenende von Josie eingearbeitet wird. Doch zuvor wird mich Kerstin lockern, damit ich zum Fußballspiel fit bin. Wir sind schon alle sehr gespannt auf die deutsche Mannschaft. Schade, dass sie den Serben nicht standhalten konnten. Aber vielleicht ist es ein besonderer Ansporn, um gegen Ghana zu gewinnen. Kerstin V. war wieder für uns einkaufen und bringt das Gewünschte nachmittags vorbei.
17.06.2010
Dieser Eintrag ist etwas ganz besonderes. Ich schreibe ihn ganz allein mit meinen Augen und dem neuen Computer. GENIAL!!! Eine tolle Erfindung dieses augengesteuerte Kommunikationssystem. Ein Dank an die BKK Gesundheit, die mir dieses Hilfsmittel bewilligt hat. Kostenpunkt: 15.000 Euro. Damit habe ich ein ganzes Stück Selbstständigkeit zurückerhalten. Ich bin sehr glücklich darüber. Das Schreiben selbst ist für mich relativ unproblematisch. Schwierigkeiten macht mir eher, die Maus zu navigieren. Das muss ich noch üben. Zur Nutzung des Internets wird der augengesteuerte Computer mit meinem Laptop verbunden. Ich habe also zwei Bildschirme vor mir auf dem Bett.
16.06.2010
In Anlehnung an Wilhelm Busch meine ich:"Anderthalb Tage war sie krank, nun spricht sie wieder GOTT sei DANK."In der Mittagszeit als Kerstin zur Physio da ist, gelingt es mir wieder verständlich zu sprechen. Ich hatte meine Stimme wahrscheinlich am Montag überstrapaziert, was sie mir infolge übel genommen hat und streikte. Ich muss an mir arbeiten und künftig meine Kräfte besser einteilen. Hi,HI ist leicht gesagt...Von der Firma Cordamed ist heute eine Mitarbeiterin gekommen, um beide Beatmungsgeräte und den Hustenassistenten zu warten. Das passiert im halbjährlichen Abstand. Diese Wartungsarbeiten sind sehr umfangreich und zeitintensiv, aber auch unerlässlich und eine Sicherheit für uns als Patienten.Schnurri sorgt fast täglich für Mäusebekanntschaft. Wolfgang serviert sie im Flur ein lebendes Tier. Biene besitzt die Dreistheit und tritt auch noch auf das Mäuschen drauf, bevor Wolfgang Katze und Maus nach draußen beordert.
15.06.2010
Irgendwie schwächelt mein Körper etwas, insbesondere die Stimme. Schade das mir zur Kommunikation kein Rabe zur Verfügung steht, denn krächzen klappt gut. Auch meine Schleimproduktion ist gigantisch, so dass Heidi mich oft absaugen muss. Woran das liegt, kann ich mir auch nicht so richtig erklären, also schieben wir es mal aufs Wetter! Zur Ergotherapie nimmt mich Anja mit auf die Terrasse und ich genieße die frische Luft,
während Anja meine Schultern und Füße bearbeitet. Biene sitzt neben mir und hält Wache.Wolfgang ist aufs Krematorium gefahren, um ans Grab meiner Eltern frische Blumen zu bringen. Am Nachmittag habe ich durchschlagenden Erfolg, nämlich Stuhlgang und das ohne Lactulosesirup. Ich wollte beweisen, dass mein Darm auch ohne Abführmittel zurechtkommt.Schließlich soll sich das Verdauungssystem nicht an derartige Mittelchen gewöhnen. Heidi hat mich gestern überzeugt wiedermal Ohrstecker zu tragen. Als sie mir diese rein gemacht hat, war ich erstaunt, das meine Ohrlöcher nach so langer Zeit(1,5 Jahre)noch offen waren. Nun sind wir beide gespannt, wer den kleinen aber feinen Unterschied merkt.
14.06.2010
War das ein tolles Spiel gestern Abend!
Da kann man der Deutschen Mannschaft nur wünschen, dass sie für die weiteren Begegnungen das hohe Niveau halten können.Bei mir fängt die Woche mit Physiotherapie an. Danach besuchen mich 2 ehemalige Arbeitskolleginnen mit Kuchen im Gepäck und einem wunderschönen Blumenstrauß. Fast drei Stunden schnattern wir drei Weiber, wobei ich mit meiner Stimme gut zurecht komme.Es war ein sehr schöner Nachmittag und ich danke Andrea B. und Kathrin B. dafür! Obwohl sich im Landratsamt seit der Kreis- und Funktionalreform vieles verändert hat,bin ich an allem interessiert.
13.06.2010
Ein Sonntag mit Sonnenschein und angenehmer Temperatur! Ich genieße mein Frühstück mit Ei und Babybell-Käse und frischer,saftiger Melone und natürlich Kaffee. Inzwischen gelingt es mir auch meine Tabletten im Ganzen einzunehmen. Damit ist dieser ekelhaft bittere Geschmack, wenn sie gemörsert wurden, Vergangenheit. Im Großen und Ganzen habe ich keine Probleme beim Schlucken. Nur selten verschlucke ich mich mal. Heute telefonieren wir mit Rüdiger. Er hat gerade eine Pause zwischen den Proben. Jule und Rüdiger sind gesund und munter und können sich über lange Weile nicht beklagen. Heidi und ich stöbern wieder im Internet. Beim Lesen des aktuellen Zittauer Stadtanzeigers erfahre ich, dass Jules Schwester Rommy bei der Matheolympiade der Klassenstufe 2 den 3. Platz belegt hat. Herzlichen Glückwunsch, Rommy! Mach weiter so! Während ich Heidi diese Zeilen diktiere,besucht mich Biene und pflanzt sich auf mich drauf. Wenn ich spreche, hört Biene intensiv zu, indem sie ihren Kopf von rechts nach links bewegt. Das ist zu niedlich. Heute Abend freuen wir uns schon auf das Fußballspiel der Deutschen gegen Australien. Wir sind sehr gespannt darauf und wünschen uns natürlich den Sieg unserer Mannschaft.
12.06.2010
Der Sonnabend gestaltet sich sehr ruhig. Draußen ist die Temperatur wieder angenehmer bei 23 Grad. Ab heute hat Heidi Tagdienst. Seit langem genehmige ich mir am Nachmittag ein Schläfchen. Die verbleibende Zeit nutzen Heidi und ich fürs Internet. Dabei stöbern wir wieder mal auf der Hompage von Kathrin Lienau, deren Mann an ALS erkrankt ist. Sie schreibt, dass er eine Headmaster- Orthese bekommen hat. Nun bin ich am Überlegen ob dieses Teil für mich zum Autofahren günstig wäre. Da wir gegenwärtig meinen Kopf profisorisch mit einem Schal an der Kopfstütze fixieren. Damit wird verhindert, dass mein Kopf beim Bremsen bzw. bei schlechten Straßen jedes Mal nach vorne fällt.Ich werde mich sachkundig machen, weil ich ein Problem bei der Unterbringung des Beatmungsschlauches sehe. Bei einem Telefonat mit Andreas hören wir, dass Luis sein Pflaster auf der Stirn ohne Probleme hat abmachen lassen. Die momentan noch vorhandene Narbe hat sich schon von ca. 4cm auf 2cm verkleinert. Na, bis zur Brautschau wird alles verheilt sein, was wir ihm natürlich wünschen. Ansonsten sind alle 3 wohlauf. Corina hatte natürlich bei der großen Hitze mit einigen Problemen zu kämpfen. Aber das Ziel rückt immer näher, bis zum Entbindungstermin sind es noch 7 Wochen. Ich werde täglich von Biene verwöhnt und mit Inbrunst abgeschlappert. Da ich keine Maske mehr tragen muss und ständig Luft über den Beatmungsschlauch erhalte, ist es für mich kein Problem mehr, wenn Biene mit ihren ca.10kg auf meiner Brust sitzt. Ich freue mich immer über ihre Zuneigung. Die Abende sind vom Fußball geprägt. Heute verfolgen wir das Spiel England gegen die USA. Die Ergebnisse der bisherigen Spiele sind teilweise entgegen den vorgefertigten Meinungen.
11.06.2010
Ich habe durch geschlafen und musste nicht abgesaugt werden. Während mir Norma das Frühstück reicht, frühstückt im Flur auch unsere Schnurri. Sie lässt sich eine Maus gut schmecken und sie seziert diese. Spuren sind Innereien und ein Mäusebein. Anschließend findet man die Katze in Luis seinem Kinderbett, wo sie ein Verdauungsschläfchen hält. Ich bekomme mittags wieder Physiotherapie und danach esse ich die restlichen, gebratenen Nudeln. Wolfgang ist in die Stadt gefahren, um im Sanitätshaus mein Pflegepaket zu holen. Ich bekomme monatlich finanziert von der Pflegekasse in Höhe von 31,00 Euro Vließ- Unterlagen, Einlagen und Anderes zur Verfügung gestellt. Das hilft wirtschaften. Während Wolfgang unterwegs ist, bringt Kerstin V. den Einkauf. Für mich reicht die Zeit gerade noch eine Tasse Kaffee zu schlürfen. Dann mache ich Bekanntschaft mit einer ehrenamtlichen Hospizhelferin, welche mich zum 1.Mal besucht. Beim gemeinsamen Gespräch erfahren wir Näheres voneinander. Sie schlägt mir vor bei Bedarf für meinen Transfer zur Verfügung zu stehen. Das Angebot nehme ich gerne an. Alle die von draußen reinkommen, schwitzen, da das Thermometer über 30.Grad anzeigt. Bei mir im Zimmer ist es bei geöffnetem Fenster und kleinem Lüftchen noch sehr angenehm. Ich hatte bislang noch keine Schweißausbrüche zu erleiden. Heute in einem Monat wird Luis bereits 2 Jahre.Wie doch die Zeit vergeht. Norma hat ihre Dienste bei mir auch schon wieder herum und fährt heute Abend zurück nach Dresden. Sie hat nun Wolfgang kennengelernt und wir 3 hatten viel Spaß zusammen. Am Abend verfolge ich mit Wolfgang den Eröffnungstag der Fußball-WM im Fernsehen.
10.06.2010
Die vergangene Nacht war etwas unruhig, bei mir brodelte ein paar mal die Lunge, sodass Heidi mehrfach absaugen musste. Trotzdem habe ich einigermaßen geschlafen. Nachdem ich am Morgen inhaliert und gefrühstückt habe erwarte ich Astrid zum Waschtraining. Als sie eintrifft schieben mich Norma und Astrid auf dem Rutschbrett in den Duschstuhl. Ich werde in die Dusche gefahren und Astrid führt meine Hand, damit ich mich einseifen kann. Natürlich erfahren auch meine Haare eine Wäsche. Sauber von Kopf bis Fuß, legen mich die beiden wieder in mein Bett, dieses hat in der Zwischenzeit Angelika neu bezogen. Ich fühle mich sehr wohl darin. Wolfgang fährt heute Angelika nach hause und erledigt auf dem Landratsamt Formalitäten für mich. Norma und ich nutzen den Nachmittag um uns Familienfotos anzuschauen. Zum Abendessen wartet heute etwas Besonderes auf uns, Wolfgang hat vom Chinaimbiss das Essen mitgebracht.Ich werde gebratene Nudeln spachteln, da ich Reis wegen Verschluckens möglichst nicht essen soll. Wolfgang und Norma wählten Ente aus.Guten Appetit.
09.06.2010
Ein Anruf am Vormittag lässt mein Herz höher schlagen. Ich bekomme am nächsten Donnerstag den augengesteuerten Computer und werde auch entsprechend eingewiesen. Wolfgang kann seit gestern mein Motomed mit nutzen, denn Anja hat ihm die für ihn passenden Werte eingestellt.
So radelt er ein paar Kilometer am Tag. Ich werde am Mittag wieder von Kerstin durchbewegt, danach ruft Rüdiger an und erzählt uns, dass das Schauspiel bei ihm sehr gut läuft. Im Rahmen seines Stipendiums vom Studio Hamburg erhält er jeweils eine Rolle in der "Hafenkante" und im "Großstadtrevier". Herzlichen Glückwunsch! Die schöne Sommerluft kommt durch das weit geöffnete Fenster zu mir. Als Norma, Wolfgang und ich uns gerade unterhalten schießt wie ein Pfeil Schnurri durchs offene Fenster und schreit sofort nach Futter. Diesem Wunsch kommt Wolfgang natürlich sofort nach.
08.06.2010
Ein frisches Milchhörnchen, welches Josie vom Bäcker mitgebracht hat, schmeckt mir zum Frühstück besonders gut. Wir sind mit dem Vormittagsprogramm gerade fertig, als Norma eintrifft. Als Anja zur Ergotherapie kommt, werde ich von Anja und Norma in den Rollstuhl gesetzt und auf die Terrasse gefahren.Ach ist das schön bei dem herrlichen Wetter draußen zu sein. Während Anja sich meinen Schultern bzw. Füßen annimmt, reicht mir Norma leckeren Erdbeerkuchen und Kaffee. Das soll noch einer sagen, dass es mir schlecht geht! In der Zwischenzeit hat es Wolfgang gewagt, das erste Mal mit dem Auto in Stadt zu fahren. Er brauchte Medikamente und musste deshalb zur Arztpraxis und in die Apotheke. Es dauert gar nicht so sehr lange bis er wieder zurück ist. Er hat das Autofahren gut gemeistert und freut sich damit wieder ein Stück unabhängiger zu sein.
07.06.2010
Am Vormittag fliegt Josie von Dresden ein, sie will heute Jutta einarbeiten. Jutta war Weihnachten 2008 bei mir im Dienst. Doch manchmal kommt es anders als man denkt, Josie überbringt mir die Nachricht, dass Jutta nicht kommen kann und dafür ab morgen Norma die Tagdienste übernimmt. Meine Freude darüber ist groß. So kann die Woche weiter gehen. Heute betreut mich Josie und wir haben wieder unseren Spaß. Zur Physiotherapie bewegt mich Kerstin wieder durch. Die von Josie mitgebrachte Dresdner Eierschecke lasse ich mir schmecken! Am Abend übergibt Josie an Heidi, letztere hat die nächsten Tage Nachtdienst. Morgen Vormittag steht mir Josie wieder zur Seite.
06.06.2010
Ein Sonntag wie er im Buche steht, mit strahlendem Sonnenschein. Am Vormittag telefonieren wir mit Hauffe Juniors in Dresden, Luis plappert munter mit und ruft Oma oder Pupa (Opa) und Hallo Hallo. Alle drei sind wohl auf und Luis stört sich nicht an dem Pflaster auf der Stirn. Bei uns verläuft der Tag sehr ruhig, am Nachmittag arbeite ich mit Heidi am Tagebuch weiter und abends schaue ich mit Wolfgang in die Ferne.
05.06.2010
Draußen ist ein herrliches Wetter und wir reißen das Schlafzimmerfenster weit auf, damit ich was davon mitbekomme. Mit dem Herausfahren ist es im Moment etwas schlecht für mich, der Wolfgang mich nicht umsetzen kann und eine Pflegerin allein das auch nicht schafft. Wolfgang und ich freuen uns über den Besuch von Wolfgang´s Bruder mit Frau aus Lübeck. Siegfried überreicht mir einen wunderschönen Rosenstrauß und Lübecker-Marzipan.Vielen Dank dafür! Bei netter Unterhaltung, vergeht die Zeit sehr schnell. Nach einer reichlichen Stunde verlassen wir uns wieder und morgen fahren sie zurück nach Lübeck. Als am Nachmittag erneut ein Auto vor unserem Haus hält, will jemand ganz schnell aus dem Auto raus.Biene begrüßt das Herrchen und jagt erst einmal durch Haus und Garten. Man merkt ihr die Wiedersehensfreude an. Ingrid und Günther trinken mit uns Kaffee und erzählen, dass Biene sehr lieb war. Wir sind ihnen sehr dankbar für die Betreuung und schicken sie per Gutschein mal in die Weinau Gaststätte zum Schlemmen. Nun ist unsere Familie wieder komplett, bis auf unsere Susi, die seit vier Wochen auf "Wanderschaft" ist. Wir hoffen, dass sie eine Bleibe gefunden hat und noch am Leben ist.
04.06.2010
Wolfgang hat die erste Nacht in seinem eigenen Bett gut geschlafen,ich übrigens auch. Zur Begrüßung lacht die Sonne durchs Fenster,auf die wir im Mai meist verzichten mussten. Aber die nächsten Tage wird ja schönes Sommerwetter vorausgesagt. Zum Abschluss der Woche bewegt mich Kerstin am Mittag wieder durch, was mir immer sehr gut tut. Am Nachmittag bringt Kerstin V. den gewünschten Einkauf vorbei. Wir sind sehr dankbar, dass sie uns auf diesem Gebiet hilft. Wolfgang kann in nächster Zeit den Einkauf noch nicht selbst erledigen. Heute meldet er sich telefonisch bei Ingrid und Günther zurück, wo auch unsere Biene ist. Sie werden Bienchen morgen zu uns zurückbringen. Na das wird eine Wiedersehensfreude werden!
03.06.2010
Nun sind es nur noch wenige Stunden bis mein Schatz wieder bei mir ist. Doch zunächst wuselt Angelika durchs Haus, um es für den Empfang schön zu machen.Um 13.00 Uhr wird sie von Rolf abgeholt und es geht in Richtung Rothenburg. In der Zwischenzeit ist Astrid eingetroffen mit einer fertigen Backmischung im Gepäck. Sie rührt mit mir gemeinsam einen Schokokuchen zusammen und schiebt ihn in den Backofen. Rechtzeitig zum Empfang von Wolfgang ist der Kuchen fertig. Punkt 16.00 Uhr liefert Rolf Wolfgang bei mir ab. Große Freude! Nun sind insgesamt 5 Wochen Trennung passe`. Am Abend meldet sich Wolfgang telefonisch bei Andreas und Rüdiger zurück. Beide staunen und freuen sich, dass er wieder zu Hause ist. Wir beide schauen gemeinsam das Fußballspiel an und finden die deutsche Mannschaft schon recht o.k.
02.06.2010
Norma hatte die letzte Nacht schon bei mir und auch Josie machte vorerst den letzten Dienst. Beide fahren am Nachmittag wieder nach Dresden. Wir hatten eine sehr schöne Zeit und es gab viel zu lachen. Ich liebe es junge Leute um mich zu haben, da geht es unkompliziert und locker zu. Den Tagdienst übernimmt ab heute Heidi und die Nächte sichert Karin ab. Wolfgang hat heute sein Abschlussgespräch und ruft mich danach an. Zunächst bin ich enttäuscht, weil er mir sagt, dass er am Freitag nicht nach Hause kommen kann. Meine Freude ist um so größer als ich höre, dass er bereits morgen um 15.00 Uhr entlassen wird. Nun muss ich schnell versuchen Angelika und Rolf zu erreichen, ob sie statt Freitag schon Donnerstag nach Rothenburg fahren können. Glücklicherweise kann Rolf Donnerstag ab Mittag auf Arbeit frei bekommen, so dass der Abholung von Wolfgang nichts mehr im Wege steht. Ich habe heute wieder Physiotherapie bei Kerstin. Am Nachmittag strapaziere ich mit Heidi das Internet.Da dass Tagebuch nach Aktualisierung schreit, lege ich mit Karin eine lange Nacht ein. Wir befassen uns bis Mitternacht mit dem Tagebuch.
01.06.2010
Als ich meine Augen aufschlage, leuchten mich am Schrank zwei Blumentatoos an. Norma hat über Nacht gezaubert und diese angebracht. Das sieht richtig gut aus, vielen Dank! Natürlich bekomme ich von Josie auch heute wieder frische Brötchen. Ansonsten verläuft der Tag bei uns unspektakulär.Anders dagegen bei Junior Hauffe in Dresden, Luis zieht zum Kindertag einen Aufenthalt in der Notaufnahme vor.Beim Hascherspielen in der KiTa will Luis mit der Stirn die Härte der Stuhlkante testen. Mit dem Ergebnis einer Platzwunde! Als Corina in die KiTa eilt,ist bereits der Rettungsdienst vor Ort.Luis wundert sich über den Rummel um ihn.In der Notaufnahme wird die Wunde geklebt und verpflastert. Nun trägt Luis sieben Tage ein" dickes" Pflaster auf der Stirn. Zum Glück hat er keine Gehirnerschütterung und ist Stunden danach schon wieder mobsfidel. Wir wünschen ihm Gute Heilung!