DEZEMBER 2010


Leitmotiv für Dezember:

"Schenke groß oder klein, aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten die Gaben wiegen,
sei dein Gewissen rein.


Schenke herzlich und frei, schenke dabei
was in dir wohnt an Meinung, Geschmack und Humor,
so daie eigene Freude zuvor dich reichlich belohnt.


Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk, dass dein Geschenk du selber bist."


(Joachim Ringelnatz)
 



31.12.2012
Silvester - naja, eigentlich nichts besonderes. Wolfgang und ich verfolgen das Fernsehproramm und halten tatsächlich bis 1.30 Uhr aus. In das neue Jahr rutschen wir gemeinsam mit Rüdiger per Telefon.

30.12.2010
Andreas steht wieder senkrecht und findet sich nachmittags bei uns ein. Leider nur allein, denn Luis hat Fieber und auch Corinas Schwester und deren Freund sind infiziert - toll... Andreas richtet uns das Weihnachtsgeschenk, ein digitaler Bilderrahmen ein. Dieser steht nun gut sichtbar bei mir im Schlafzimmer, sodass unsere Enkel ganz nah bei uns sind. Danke nochmal für diese einfallsreiche Überraschung, ihr Dresdner!

29.12.2010
Eigentlich haben wir uns heute wieder auf Andreas & Co. gefreut. Doch Wolfgang hat ganze Arbeit geleistet, denn nun hat es Corina und Andreas erwischt. Nur gut, dass Corinas Schwester und der Papa Zeit haben, um sich um Luis und Moritz zu kümmern. Auch mein Körper und Geist sind noch ziemlich angeschlagen. Ich sitze zwar im Rollstuhl mit am Frühstückstisch, jedoch zwinge ich mir gerade mal ein Viertel  Brötchen rein und bin froh anschließend gleich wieder ins Bett zu kommen.

28.12.2010
Da es Rüdiger wieder besser geht, startet er zu Mittag Richtung Hamburg, kommt dieses Mal auch recht gut vorwärts und meldet sich vor 21.00 Uhr telefonisch aus der Hansestadt. Mir selbst geht es heute auch nicht gut, fühle mich müde, habe keinen Appetit und schlafe vorm PC ein. Schöne Schweinerei...

27.12.2010
Rüdiger hatte geplant, heute zurück nach Hamburg zu fahren. Aber Durchfall usw. lassen ihn das Bett hüten. Mit der Bemerkung "Vati jetzt weiß ich, wie dreckig es dir ging", verschwindet er in sein Zimmer und ward den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Auch mein Stuhlgang verflüssigt sich, aber er hält sich in Grenzen.

26.12.2010
Der schönste Weihnachtstag für mich - wir sind alle beieinander, Andreas, Corina, Luis, Moritz und Rüdiger sind da! Wir frühstücken gemeinsam und freuen uns sehr, dass auch Opa Arnfried mit Petra kurz mit zu uns gekommen sind. Danach ziehen Andreas, Luis, Rüdiger und Biene mit dem Schlitten los. Schnee ist ja genug ab der Haustür vorhanden. Luis hält bei uns einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Gegen 16.00 Uhr startet endlich die Bescherung. Wir haben Luis seine Duplo Eisenbahn mit Schienen und Weichen ergänzt. So hatte Luis mit Papas Hilfe zu tun, die Bahnanlage aufzubauen. Als sich Corina auch daran beteiligte, brachte Luis seine Empörung zwar unverständlich aber lautstark zum Ausdruck. So nach dem Motto: Das ist Papas und meine Sache und nichts für dich! Wolfgang und ich wir haben uns köstlich amüsiert. Zum Abendessen gab es unseren Festtagsbraten, das Kaninchen mit Rotkraut und Kartoffeln. Mm, war das lecker! Ihr hättet Luis sehen müssen, wie der rein gehauen hat. Er konnte gar nicht genug vom Kaninchenfleisch bekommen, zusammengerechnet hat er gut einen Vorderlauf verputzt. Es ist eine Freude, ihm beim Essen zu zuschauen. Es war ein wunderschöner Tag, aber als ich um 19.00 Uhr wieder lang liegen konnte, war ich nicht böse. Anstrengend ist es eben doch. Wolfgang hat heute wieder begonnen etwas mit zu essen, aber die meiste Zeit hat er noch auf der Couch verbracht.

25.12.2010
Ein recht ruhiger 1. Feiertag - Wolfgang hat der Infekt richtig erwischt. Er fühlt sich schlapp und elend. Von Essen will er nichts wissen. Am Nachmittag besucht uns Andreas mit Luis. Die Fahrt hat widererwartend gut geklappt. Die Autobahn war perfekt geräumt, sodass sie innerhalb von 2 h hier waren. Die Vier wohnen dieses Mal in Olbersdorf bei Corinas Papa. Aber am 2. Feiertag werden sie bei uns sein- schön!

24.12.2010
Heiliger Abend - wie schön! Nur für Wolfgang ist es kein schöner Tag, er liegt mit Schüttelftrost, Durchfall und Erbrechen lang und bekommt kaum was mit. Unter meiner Anleitung bereitet Rüdiger unsere traditionelle Festtagssuppe vor. Dies ist eine klare Rindfleischbrühe mit Potageklößchen und Eierstich. Für unseren großen Suppentopf sind da über 100 Klößchen zu formen und für den Eierstich werden 8 Eier verwendet. Da ich ja außer "dummen" Bemerkungen nichts dabei tun kann und Wolfgang in der Stube schläft, unterstützt Cindy beim Klößchen rollen. Zum Abendessen lassen Rüdiger, Cindy und ich uns die Suppe gut schmecken. Wolfgang verzichtet auf jegliches Essen - schade! Wir telefonieren mit den Dresdnern, die das 1. Mal den Heiligen Abend ganz in Familie zu Hause genießen. Morgen wollen die Vier sich auf den Weg Richtung Zittau begeben. Wir freuen uns schon auf ihr Kommen.

23.12.2010
Mit Rüdiger überarbeite ich meine Homepage und wir bringen einiges auf den neuesten Stand. Still, heimlich und leise putzt Rüdiger abends den Weihnachtsbaum - Wolfgang und ich bekommen es gar nicht mit. Am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht über die schön geschmückte Nordmanntanne im Wohnzimmer.

22.12.2010
Am Nachmittag besucht mich Astrid. Wir haben uns eine ganze Weile nicht gesehen, da sie gegenwärtig von Anja bei meiner Ergotherapie vertreten wird. Wir trinken zusammen Kaffee und verspeisen den Kuchen, den Astrid mitgebracht hat. Es ist eine sehr gemütliche Runde, zu der auch Jule dazu stößt. Rüdiger besucht am Abend gemeinsam mit Jule in der Klosterkirche das Weihnachtskonzert des Christian-Weise-Gymnasiums.

21.12.2010
Wolfgang hat heute seinen letzten Weihnachtsmanneinsatz in diesem Jahr, im Pflegeheim Sankt Jakob. Rüdiger begleitet ihn, d.h. er chauffiert den bärtigen Alten. Zuvor wurde mein Weihnachtsgeschenk, ein Herrnhuter Stern zusammen gebaut und vor dem Schlafzimmerfenster angebracht. Nun sehe ich vom Bett aus den Stern von "Bethlehem" leuchten - wunderschön, ich freue mich riesig!

20.12.2010
Die Weihnachtswoche beginnt. Wolfgang und Rüdiger stürzen sich ins Einkaufsgetümmel. Sie sind sehr erfolgreich. Mit einer Nordmanntanne im Gepäck und auch meinem Weihnachtswunsch kehren sie zurück. Natürlich musste auch noch kurz vor Weihnachten im Hauffschen Haushalt was den Geist aufgeben. Nachdem es vor einem Jahr der Elektroherd war, der ersetzt werden musste, ist es jetzt "nur" die Mischbatterie von der Spüle. Meine Einkäufer besorgen eine neue und Rüdiger baut diese gleich ein. Das Einzige, wonach sie erfolglos suchen, ist Kaninchenfleisch für unseren Weihnachtsbraten. Auf jeglichen Märkten ist alles ausverkauft. Aber zum Glück haben wir Markus, der uns aus familiärer Kaninchenschlachtung, einen Langohrprachtkerlen zusichert.

19.12.2010
Ein schöner abwechslungsreicher Sonntag steht vor mir. Wir planen am Nachmittag den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Draußen sind -5°C, aber die gefühlte Temperatur liegt weit drunter. Yvette zieht mich schön warm an und im Rollstuhl werde ich noch in eine Decke eingemummelt. Dann starten wir per Auto Richtung Stadt, Rüdiger fährt uns. Wir treffen gerade ein als die Pferdekutsche mit Weihnachtsmann und Engeln anrollt. Als der bärtige Alte auf die Bühne steigt, rutscht er ab und stößt sich, wie kann es anders sein, an sein operiertes Knie. Nicht gerade toll... Aber er nimmts relativ gelassen, hat ja auch gar keine Zeit drüber nachzudenken, denn die vielen Kinder fordern ihr seines. Nach ca. 1 Stunde ist uns kalt genug, um das Geschehen zu verlassen. Zum Abendessen nehmen wir uns Elsässer Brot (Flammenkuchen) mit. Oh, der schmeckte fein! Rüdiger fuhr mit uns noch Richtung Lückendorf, um mir die tiefverschneite Landschaft zu zeigen. Trotz des hohen Schnees wagten wir uns ins Innere des Ortes mit dem Ziel Wolfgang M. einen Kurzbesuch abzustatten. Er war auch tatsächlich zu Hause und hat sich sehr über unsere spontane Entscheidung gefreut.

18.12.2010
Für mich und Yvette ist der Sonnabend sehr ruhig. Wolfgang erfreut wieder Kinder und auch Erwachsene auf dem Weihnachtsmarkt und Rüdiger ist auf einer Geburtstagsfeier. Gestern Abend hat der Weihnachtsmann einen Abstecher in die Tierarztpraxis Eifler gemacht, um sich persönlich und natürlich im Namen vieler Tierfreunde für die aufopferungs- und liebevolle Arbeit zu bedanken. Diese Überraschung ist ihm voll gelungen. Anfang nächster Woche wird ein Foto in der Sächsischen Zeitung sein.

17.12.2010
Über den heutigen Tag zu schreiben, fällt mir nicht leicht. Ich habe lange überlegt, ob ich mich im Tagebuch überhaupt dazu äußere. Aber schließlich ist nicht immer eitel Sonnenschein, auch wenn mein Mann und ich viel Optimismus und Geduld aufbringen, um den Alltag zu meistern. Wir müssen erfahren, dass abermals eine Pflegekraft mit sofortiger Wirkung gekündigt hat. Wolfgang und ich sind schwer enttäuscht. Persönlich habe ich den ganzen Tag gebraucht, um damit fertig zu werden. In solchen Situationen wünschte ich mir sehnlichst eine deutliche Verbesserung meines Gesundheitszustandes, damit Wolfgang und ich den Alltag wieder allein ohne fremde Hilfe meistern könnten.
Rüdiger hat sich gegen 10 Uhr auf die Autobahn begeben, in der Hoffnung heute noch bei uns anzukommen. Nach zahlreichen Staus und gesperrter Autobahn trudelt er kurz vor 22 Uhr hier ein. Wir freuen uns, dass er endlich eingetroffen ist.

16.12.2010
Zum Donnerstag ist wieder Reinigungsprogramm bei mir angesagt und gemeinsam mit Cindy und Anja gehts zum Duschen. Cindy verwöhnt mich im Anschluss wieder im "Kosmetikstudio", sodass ich danach picobello aussehe. Für piekfeines Aussehen unserer Wohnung sorgt heute wie üblich Angelika. Es ist schön und für mich beruhigend zugleich, so zahlreiche liebe und zuverlässige "Helferlein" zu haben.

15.12.2010
Für Wolfgang beginnt heute der Weihnachtsmanneinsatz, täglich von 14 - 18 Uhr auf dem Zittauer Weihnachtsmarkt. Dieser endet am Sonntag, den 19.12. Draußen schneit und schneit es. Über Nacht sind ungefähr 40 cm Neuschnee gefallen. Es sieht alles wunderschön aus und da ich nicht Auto fahre und auch nicht Schnee schippen kann, erfreue ich mich an der weißen Pracht.

14.12.2010
Nach einigen freien Tagen übernimmt ab heute Cindy wieder den Tagdienst. Beim gemeinsamen Frühstück haben wir allerhand zu erzählen. Cindy freut sich genau wie ich, dass während ihrer Abwesenheit Yvette, Sebastian und Markus sehr gute Arbeit geleistet haben. Bevor ich nach dem Essen mich wieder ins Bett legen lasse, werde ich warm eingepackt und es geht vor die Haustür. Das tun wir jetzt schon seit ein paar Tagen und ich genieße das herrliche Winterflair. Kein Wind, sanfter Flockenfall und eine himmlische Stille - erholsam, wie im Märchen... Als Anja eintrifft, gehts wieder ab ins Bett und ich werde von unten bis oben durchbewegt.

13.12.210
Ich freue mich, dass gleich zu Wochenbeginn mich meine Arbeitskolleginnen besuchen wollen. Kerstin ist gerade mit meiner Physiotherapie fertig, als Birgit, Kristin und Petra eintreffen. Schön, dass alle drei es möglich gemacht haben zu kommen. Sie überreichen mir einen wunderschönen Weihnachtsstern - ganz lieben Dank dafür. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken will ich viel von der Arbeit wissen, sodass wir eifrig plaudern. Obwohl ich nun schon 2 Jahre nicht mehr tätig bin, kann ich gedanklich von meinem ehemaligen Aufgabengebiet nicht loslassen. Ja, 39 Jahre befasst mit dem Straßenwesen lassen mich diesbezüglich nicht gleichgültig werden - ist eben so...

12.12.2010
Nach unserem gemeinsamen Frühstück telefonieren wir mit Juniors in Dresden. Luis "spielt" auf dem Klavier, was sogar schon etwas melodisch klingt... Wir freuen uns auf Weihnachten, wenn sie alle bei uns sein werden. Wolfgang ist nachmittags wieder in Sachen Weihnachtsmann unterwegs und ich surfe munter im Internet. Draußen schneit es sodass es wohl ganz schön glatt sein wird.

11.12.2010
Ab heute beginnt für Wolfgang die Weihnachtsmannsaison. Dieses Wochenende ist auf dem Zittauer Markt vorweihnachtliches Treiben mit Vereinen der Stadt. Der Weihnachtsmann ist jeweils von 14 - 18 Uhr mit von der Partie. Leider regnet es fast den ganzen Nachmittag, sodass es sicherlich nicht allzu Spaß machen wird. Ich mache mir mit Markus einen gemütlichen Nachmittag. Dazu hat uns Markus seine Frau ganz leckeren selbstgebackenen Kuchen mitgeschickt, den wir gemeinsam schlemmen. Danke nochmals dafür! Als Wolfgang abends wieder zu Hause eintrifft, ist er recht positiv vom Markttreiben angetan, obwohl der Regen sicherlich viele Leute von einem Stadtbummel abgehalten hat.

10.12.2010
Der Freitag bringt nichts Besonderes. Wolfgang plätschert wieder bei der Wassergymnastik, was ihm recht gut tut. Kerstin macht meine Gelenke locker. Ansonsten verbringe ich meine "freie" Zeit im Internet, vorrangig um Weihnachtsgeschenke zu suchen bzw. zu bestellen. Ist teilweise ganz schön nervig, weil die Preise mitunter erheblich voneinander abweichen bei ein und demselben Produkt.

09.12.2010
Heidi hatte heute Nacht ihren letzten Dienst bei mir. Ihr befristeter Arbeitsvertrag ist abgelaufen. Außerdem erfuhr ich heute, dass Petra im kommenden Jahr ihren 400 Euro-Job nicht aufrecht erhalten wird. Ist zwar schade, aber ich kann verstehen, dass die Doppelbelastung Vollzeitjob und Minijob auf die Dauer schon sehr anstrengend ist. Doch mir steht mit Cindy, Yvette, Sebastian und Markus ein sehr gutes Pflegeteam zur Seite, wo jeder Einzelne sein Bestes für mein Wohlbefinden gibt. Zur Ergotherapie werde ich von Anja und Markus geduscht. Funktioniert problemlos und anschließend genieße ich mein frisch bezogenes Bett. Dieses hat Angelika, die heute wieder für Sauberkeit im Hause Hauffe sorgt.

08.12.2010
Heute kann ich mich wieder über Besuch freuen. Ilona und Bernd haben ihr Kommen avisiert. So sitzen wir am Nachmittag alle in gemütlicher Kaffeerunde und dürfen Ilonas selbstgebackenen Stollenteigkuchen probieren - sehr lecker - besten Dank! Zu erzählen gibt es genug. Mich interessiert natürlich am meisten, wie die Weihnachtskonzerte gelaufen sind. Der Chor hat unter der Leitung von Mathias Böhme sein Bestes gegeben und die Resonanz vom Publikum war sehr gut. Leider lag die Besucherzahl deutlich unter der der Vorjahre. Ein Grund dafür ist sicherlich in dem sehr winterlichem Wetter und den schlechten Fahrbahn- und Gehwegverhältnissen in Zittaus Innenstadt zu suchen. Während unserer Plauderei trifft meine Neurologin zum geplanten Hausbesuch ein. Ich habe keine Probleme in etwas größerer Runde, Frage und Antwort zu stehen, denn letztlich habe ich nichts zu verbergen. Die Ärztin freut sich über mein stabiles Befinden, darüber sind wir schließlich alle froh!

07.12.2010
Am Mittag trifft Frau Herzog von Cordamed (Medizintechnik) ein, um sich bezüglich der Beatmungsgerätschaften zu erkundigen bzw. ob es irgendwelche Probleme bei mir mit der Beatmung gibt. Das ist jedoch nicht der Fall. Ich komme mit der invasiven Beatmung sehr gut klar. Wo wir noch ein bisschen probieren müssen, ist mit der aktiven Befeuchtung. Seit ich darauf umgestellt bin, ist die Sekretbildung "maßlos" und damit der Verbrauch an Absaugkathedern enorm, so im Durchschnitt 25 - 30 Stück pro Tag. Zum Glück ist meine Krankenkasse, die BKK Gesundheit sehr kulant und kontigentiert mir die Katheder nicht, sondern genehmigt den tatsächlichen Bedarf. Wolfgang ist mit Schnurri zur Abschlussuntersuchung beim Tierarzt. Alle sind sehr zufrieden mit ihrer Genesung. Sie muss jetzt nur noch Tropfen nehmen, damit der Kiefer geschmeidig bleibt. Eigentlich dürfen wir sie auch wieder nach draußen lassen, aber Wolfgang und mir wird schon bei dem Gedanken ziemlich mulmig. Wir sind froh, dass sie den Unfall überlebt hat.

06.12.2010
Wolfgang kommt bereits kurz nach 9 Uhr vom Arzt zurück und hat auch beruhigende Nachrichten im Gepäck. Die Röntgenaufnahme zeigt keine Auffälligkeiten und das Kniegelenk sei "lehrbuchmäßig" eingesetzt worden. Ein großes Lob an die Rothenburger Klinik! Dass immer noch Schmerzen auftreten, sei im Zuge der Genesung nicht auszuschließen u.a. Wetterfühligkeit, Überbelastung... Um 11 Uhr nimmt Wolfgang vor allem auch in meinem Namen an der Beerdigung von Martina S. auf dem Frauenfriedhof teil. Danke, Wolfgang dafür! Das sind ja nun eben keine angenehmen Anlässe. Ich habe nachmittags wieder Physiotherapie und beim unterhalten kommen wir darauf, dass Kerstin eine Patientin hat, deren Töchter (Zwillinge) mit mir acht Jahre in die Klasse gegangen sind. Schön auf diese Weise wieder mal etwas voneinander zu erfahren.

05.12.2010
Den Sonntag beginnen wir mit unserer gemütlichen Frühstücksrunde. Anschließend plaudern wir am Telefon mit Andreas. Den Dresdnern geht es gut. Andreas hat um 15.00 Uhr mit Chortissimo ein Weihnachtskonzert in Dresden Cotta. Auch wir hatten geplant, heute Nachmittag das Weihnachtskonzert des Stadtchores im Bürgersaal zu besuchen. Doch dieses Mal macht uns Wolfgang einen Strich durch die Rechnung. Er soll oder kann nachmittags in Krankenhaus kommen, um sein schmerzendes Knie röntgen und untersuchen zu lassen. Das hat natürlich Vorrang. So ganz böse bin ich auch nicht, dass ich bei dem Sturm nicht nach draußen muss... Als Wolfgang nach 17.00 Uhr vom Krankenhaus zurück kehrt, müssen wir erst einmal den Dienst morgen früh von 7 - 9 Uhr versuchen abzusichern, denn Wolfgang ist um 7.45 Uhr im Krankenhaus bei Dr. Mattusch, einem Orthopäden und Unfallchirurgen zur Auswertung der Röntgenaufnahmen bestellt. Heidi erklärt sich bereit, bis um 9 Uhr zu bleiben und dafür beginnt sie heute und morgen jeweils eine Stunde später ihren Dienst.

04.12.2010
An diesem Wochenende stehe ich unter Petras "Fuchtel". Aber auch von ihr werde ich gut betreut. Der Sonnabend birgt nichts Besonderes bei Hauffes. Am Abend werden wir wie viele andere Fernsehzuschauer Zeuge des schweren Unfalls bei "Wetten das"...

03.12.2010
Heute nun hat Markus die alleinige Verantwortung für mich. Er geht die Dinge mit Ruhe an und benötigt kaum Hinweise von mir bezüglich der Abläufe etc. Es ist auch für mich beruhigend, wenn alles von Anfang an problemlos läuft. Vor dem Wochenende bewegt mich Kerstin nochmal durch und kurze Zeit später trifft Josie von Dresden ein. Sie ist von der ZGD verantwortlich, neue Mitarbeiter bezüglich der Beatmungstechnik fachlich einzuweisen und zu prüfen. Außerdem kann Markus heute gleich unter ihrer Anleitung und Mithilfe meine Kanüle wechseln. Josie zieht die alte Kanüle raus und Markus schiebt die neue Kanüle in meine Luftröhre rein. Der Wechsel geht zügig von statten und bis auf den üblichen minimalen Hustenreiz habe ich keine Schwierigkeiten damit. Wolfgang nimmt heute nicht an der Wassergymnastik teil, da ihm sein Knie doch allerhand Probleme seit dem Sturz bereitet.

02.12.2010
Über Nacht hat Frau Holle eine rekordverdächtige Leistung vollbracht: Schnee, Schnee und noch mehr Schnee! Trotz zahlreicher Verkehrsbehinderungen treffen Cindy und auch Markus 15 min vor Dienstbeginn bei uns ein. Das gemeinsame Frühstück, heute zu viert, dehnen wir fast 2 h aus. Sehr angenehm für mich, da ich schon reichlich Zeit benötige, bis ich ein Brötchen, ein Ei und einen Fruchtzwerg samt 3 verschiedenen Tabletten verspachtelt habe, dazu natürlich ein oder zwei Kaffee. Am Nachmittag duschen mich Cindy und Markus, was alles sehr gut funktioniert. Zum krönenden Abschluss nimmt sich danach die Pothologin meine Zehennägel vor. So bin ich vom oben bis unten "fein".

01.12.2010
Zum neuen Monat erhält mein Pflegeteam mit Markus männliche Verstärkung. Er wird heute von Cindy eingearbeitet. Selbst für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie viele einzelne "Handgriffe" über den Tag bei meiner Pflege und Betreuung notwendig sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass am Ende des Einarbeitungstages jedem Neuen der Kopf brummt... Markus geht mit Ruhe, Umsicht und Sachverstand ans Werk - prima -. Zwischendurch ist Kerstin gekommen. Auf sie wartet schon Wolfgangs Knie. Da es draußen glatt ist, hat es Wolfgang vorgezogen, im Wohnzimmer über die eigenen Füße zu stolpern und natürlich auf sein operiertes Knie zu stürzen - aua !!! Zum Glück scheint es nicht ernsthaft lediert worden zu sein. Aus der Tageszeitung erfahren wir heute, dass Martina S., die auch so alt ist wie ich, verstorben ist. Sie war seit Gründung des Stadtchores Zittau Mitglied, bis sie vor ein paar Jahren von hier weg gezogen ist. Diese Nachricht erschüttert mich ganz schön, zumal ich von ihr wusste, dass sie sich in der "Fremde" gut eingelebt hatte und auch gesundheitlich einigermaßen zufrieden war.