OKTOBER 2009

31.10.2009
Zum Feiertag möchte ich glänzen, deshalb "schrubbt" mich Heidi unter der Dusche, einschließlich meiner Haare. Auch diesmal konnte ich zeitweise auf die Beatmung verzichten und das Duschen genießen. Frisch geputzt und gestylt lasse ich mir das Frühstück schmecken. Die vom Wetterbericht versprochene Sonne bleibt aus, so dass ich statt Spaziergang den Mittagsschlaf wähle. Am Nachmittag telefonieren wir mit Rüdiger und Jule. Rüdiger erzählt uns, dass sie sich in Hamburg den Film" Das weiße Band" angesehen haben und ihn sehr beeindruckend finden. Für Rüdiger war es besonders schön zu sehen, dass alle Szenen, in denen er mitwirkt, enthalten sind. Schade für uns, dass der Film im Zittauer Kino nicht läuft. So hoffen wir, dass bald eine DVD auf den Markt kommt.
Heute ist unser Klassentreffen von der EOS und Volker K. als 
Organisator überrascht mich mit Live-Nachrichten per Internet in mein Gästebuch.So konnte ich auf diese Weise am Geschehen teilhaben, was ich richtig toll fand. Danke nochmal für diese gute Idee!

30.10.2009
Heute lugt die Sonne ab und an durch die Wolken und es ist windstill. Als Astrid kommt, geht es wieder in den Rollstuhl und ich strample am Motomed meine Kilometer. Zuerst mit den Beinen und anschließend mit den Armen. Nebenbei schauen wir alle Andreas sein Hochzeitsvidio an, welches Astrid gern mal sehen wollte. Wir sind davon wieder alle so in Bann gezogen, dass Wolfgang sogar seine Wassergymnastik verpasst. Dafür geht er mit mir und Heidi und natürlich Biene danach spazieren. Warm eingepackt genieße ich die frische Luft und erfreue mich an der Laubfärbung.
Auch das Eichhörnchen lässt sich in unserem Garten wieder blicken und mümmelt genüsslich vor sich hin. Für uns hat Heidi zum Abendbrot etwas Leckeres gezaubert, Blätterteig gefüllt mit Schinken und Käse. Das mundet uns sehr gut, vielen Dank!

29.10.2009
Draußen ist tristes Wetter und der goldene Herbst lässt auf sich warten.  Dafür haben wir seltenen Besuch im Garten, das dunkelbraune Eichhörnchen hüpft von Ast zu Ast und sucht seine Wintervorräte zusammen. Der Walnussbaum in Nachbars Garten ist natürlich besonders interessant. Für mich wird das Umsetzen in den Rollstuhl zwecks Ergotherapie interessant. Heidi setzt ihr Lehrgangswissen ein und setzt mich allein um, wobei Astrid leichte Hilfestellung gibt. Ich staune, es klappt schon recht gut! Anschließend drehe ich wieder meine Runden auf dem Motomed, das tut mir richtig gut. Wolfgang fährt zum Wocheneinkauf und ich halte verdienten Mittagsschlaf. Nach gemeinsamer Vesper informieren wir uns über das Neuste im Internet und sorgen für ein aktuelles Tagebuch.

28.10.2009
Für unsere Familie ist heute ein ehrwürdiger Tag. Vor 14 Jahren,es war damals ein verregneter Sonnabend, bezogen wir unser Häuschen in Eichgraben. Über dieses schöne zu Hause in herrlicher Umgebung freuen wir uns immer wieder. Im vorigen Jahr mussten wir ein paar Umbauten vornehmen lassen. Es wurde eine Rampe geschaffen und die Dusche rollstuhlgerecht vergrößert. Damit ist der gesamte Erdgeschoßbereich mit dem Rollstuhl befahrbar.
Der Tag selbst verläuft ziemlich ruhig. Mit Wolfgang gemeinsam erledige ich einigen Papierkram, später habe ich Physiotherapie. Den Nachmittag nutzen Heidi und ich dazu ein Buch zu lesen. Es handelt von einer ALS-Patientin, die über ihr Leben berichtet. Das Buch ist erst in diesem Jahr erschienen mit dem Titel"Dem Himmel entgegen".Abends telefonieren wir mit Andreas, er erzählte uns vom Herbstfest im Kindergarten und dem anschließenden Lampionumzug.Sie wollen alle drei am Wochenende nach Zittau kommen, worauf wir uns schon sehr freuen.

27.10.2009
Astrid hat heute zum Tag der offenen Tür in ihre Ergotherapiepraxis in Hirschfelde eingeladen, da wollen wir ihr gern einen Besuch abstatten. Zur Mittagszeit sind wir soweit fertig und fahren Richtung Hirschfelde. Astrid führt uns durch die Praxis und wir staunen über die schönen Räumlichkeiten. In gemütlicher Runde probieren wir die basische Brühe, die ihre Mitstreiterin zubereitet hat. Uns schmeckte die Suppe gut. Außerdem bekamen wir verschiedene Tees und leckere, selbst gebackene Energiekekse serviert.Vollgefuttert mussten wir bald wieder die Heimreise antreten, da um 13.30Uhr Physiotherapie angesagt ist. Natürlich haben wir uns etwas verquatscht und auch die zahlreichen Baustellen trugen nicht dazu bei pünktlich zu sein. Kerstin wird deshalb leider umsonst dagewesen sein. Den Rest des Tages verbrachten wir im Internet bzw. schrieben diese Zeilen ins Tagebuch. Die gesunde Ernährung in der Ergotherapie hat bei meinen Darm Alarm ausgelöst, soviel Gesundes kann ein einzelner Darm gar nicht verkraften!?

26.10.2009
Nachdem Heidi mit ihrer Familie vom Kurzurlaub aus den Bayrischen Alpen zurückgekehrt ist, beginnt sie heute bei mir wieder ihren Dienst. Beim Waschen und Anziehen haben wir uns allerhand zu erzählen.Aus der Küche kommt ein leckerer Duft nach Weihnachtsbäckerei .Wolfgang hat bereits gestern Abend und nun heute Vormittag eine ganze Büchse voll Plätzchen gebacken.Diese schmecken sehr gut! Danach fährt Wolfgang in die Stadt , um in der Apotheke und beim Hausarzt Einiges zu erledigen. Während dessen trifft Kerstin zur Physiotherapie ein. Danach gönne ich mir einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Eigentlich hatte ich vor mit Heidi an die Luft zu gehen, doch nun habe ich die Zeit verpennt. Am späten Nachmittag werden meine Zehennägel fachkundig von meiner Podologin in Ordnung gebracht. Dabei gibt sie sich große Mühe auch meine (wieder mal entzündete)Problem- Zehe zu behandeln. Am Abend telefoniert Wolfgang noch mit Mario W. und gratuliert ihm in unser aller Namen zum Geburtstag.

25.10.2009
Nach gelungener Zeitumstellung scheint mir am Morgen die Sonne aufs Gesicht. Ich freue mich darüber, denn sie hat sich in letzter Zeit sehr rar gemacht. Von Karin erhalte ich ein Wohlfühlprogramm mit Duschen, Haare waschen, eincremen usw. Strahlend sauber genieße ich danach mein Frühstück. Biene zeigt, dass es ihr gut geht. Sie springt wieder auf mein Bett und führt ihr morgendliches Begrüßungsritual durch, das sog. "Vorwaschprogramm".  Im Internet gibt es immer viel Neues, so dass wir auch heute darin lesen. Ich interessiere mich für die Kritik des Filmes "Das weiße Band", der leider nur in ausgewählten Kinos läuft. Dieser Film wird sehr gut bewertet und ich hoffe, dass er auch bald als DVD erscheint. Wir möchten doch Rüdiger in seiner ersten  kleinen Filmrolle erleben. Beim weiteren Surfen gilt unser Interesse3 dem Zirkus Sarasani in Dresden. Nachdem wir uns aber über die Preise informiert haben, ist uns der Spaß vergangen. Daraufhin habe ich gleich meinen Mittagsschlaf gemacht. Am späten Nachmittag bringen wir das Tagebuch auf den aktuellen Stand. Karin hat vorerst ihren letzten Dienst und hat sich nun ein paar freie Tage verdient. Es war eine schöne Woche mit ihr zusammen und ich danke ihr dafür.

24.10.2009
Heute ist mal ein ruhiger Tag. Wolfgang erledigt den Wocheneinkauf, während Karin mit mir das übliche Vormittagsprogramm absolviert. Danach gehen wir ins Internet und ich lese u. a. das "Landkreisjournal". Außerdem informieren wir uns über die Verteilung der Ministerriege, einschl. einzelner Ministerporträts. Zur Vesper hat Karin Kuchen mitgebracht, den ihr Sohn gebacken hat. Wir lassen uns die "Schokobäbe" gut schmecken und danken dem Sohnemann dafür.  Zum Abend meldet sich Rüdiger aus Hamburg und wir telefonieren eine ganze Weile.  Er hatte zum Sonnabend mal probenfrei und war darüber natürlich nicht böse. Inzwischen bekam er wieder einen Auftrag vom Norddeutschen Rundfunk zur Hörspiellesung. Das macht ihm nicht nur Spaß, sondern füllt auch das schmale Studentenportemonaise. Zum Abendbrot schnabuliere ich heute leckeren Wurstsalat mit frischen Brötchen.

23.10.2009
Auch vom Freitag gibt es allerhand zu berichten. Zunächst erwarte ich meine Arbeitskollegen, die sich zum Besuch angemeldet haben. Ich freue mich sehr, als Herr Schrickel mit Birgit P. um 10.30 Uhr eintreffen. Ich Gepäck haben sie einen wunderschönen Blumenstrauß, der jetzt mein Fensterbrett ziert. Vielen Dank dafür! Wir machen einen munteren Plausch, wobei es für mich schön ist, über mein ehemaliges Arbeitsgebiet viel Neues zu erfahren. Die Kreisstraßen profitieren vom Konjunkturpaket, so dass mehrere Baumaßnahmen an Straßen, Brücken und Stützmauern realisiert werden können. Im fließenden Wechsel habe ich nach dem netten Besuch Ergotherapie. Dazu werde ich in den Rollstuhl umgesetzt und bewege Arme und Beine am Motomed. Außerdem lockert mir Astrid den Schulterbereich. Wolfgang begibt sich zu dieser Zeit zur Wassergymnastik, die er sehr gerne besucht. Anschließend holt er Biene, um ihr beim Tierarzt die Fäden ziehen zu lassen. Die Wunde ist sehr gut geheilt und nun kann sie endlich ohne den lästigen Body wieder "ganz Hund sein". Wir freuen uns sehr, dass sie trotz ihrer 14 Jahre die OP komplikationslos verkraftet hat. Zum Abendbrot hat Wolfgang vom Asiaten knusprige Ente mitgebracht, die uns allen prima geschmeckt hat.  Wolfgang, das war eine super Idee, danke!!

22.10.2009
Der Donnerstag zeigt sich sehr vielgestaltig. Zunächst holt Wolfgang Angelika ab. Auf sie wartet schon ein ganzer Berg Bügelwäsche. Es dauert nicht lange, da kommt auch Astrid zur Ergotherapie. Damit schwirren wieder einmal vier Damen um Wolfgang herum. Aber er hat heute seinen Namensvetter Wolfgang Sch. zur Verstärkung bestellt. Letzterer installiert mir im Schlafzimmer die neue Deckenlampe, welche ich von Wolfgang geschenkt  bekommen habe. Während ich auf dem Motomed Kilometer strample, diskutieren wir alle bezüglich Wolfgangs Kniebeschwerden. Astrid schlägt vor, dass Wolfgang sich bei Dr. Krebs, einem Orthopäden in Neugersdorf, eine Zweitmeinung einholen sollte. Nach reichlicher Überlegung entscheidet sich Wolfgang, so zu verfahren und sagt seinen Termin zur Knieoperation erst  einmal ab. Zur Vesper haben sich Frederike und Susanne angesagt, worauf ich mich schon freue. Susanne hat einen leckeren Kirsch-Schokokuchen gebacken und auch noch Schlagsahne mitgebracht. So schlemmen wir alle von den süßen Sachen. Ganz lieben Dank dafür. Bei interessanter Unterhaltung wird es schnell Abend und ein abwechslungsreicher Tag liegt hinter uns.

21.10.2009
Der heutige Tag sorgt für einige Aufregung. Doch zunächst kommt gegen Mittag Kerstin und aktiviert meine Arme und Beine. Wolfgang hat um 10.30 Uhr einen Vorstellungstermin beim Chirurgen in Ebersbach wegen seinem Knie. Nach 5 1/2 Stunden fährt er von dort zurück mit der Botschaft, dass in einer Woche sein Knie gespiegelt werden soll. Dazu ist es erforderlich, dass er eine Nacht im Krankenhaus bleibt. Danach bekommt er Unterarmstützen und kann natürlich auch nicht Autofahren. Das alles bedeutet für uns Einiges umzuorganisieren, wie z.B. zusätzlich Nachtpflege für mich, Fremdunterstützung bei den häuslichen Arbeiten und anderes. So richtig will ich jedoch daran nicht glauben und so beschließe ich mit Wolfgang erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen. ich tendiere dazu, dass sich Wolfgang erst noch einmal eine Zweitmeinung einholen sollte. Am Abend telefonieren wir noch mit Andreas zu diesem Thema. Er würde, wenn Not am Mann ist, Urlaub nehmen und nach Zittau kommen. Auch Karin bot ihre Hilfe an.

20.10.2009
Heute früh ist bei uns eine Art Staffelstabübergabe. Als Karin von Görlitz bei uns eintrifft, verabschiedet sich Wolfgang und fährt nach Görlitz. Unser Auto bekommt dort die Winterreifen angelegt. Zu Mittag trifft wieder Kerstin zur Physiotherapie ein und bewegt mich kräftig durch. Am Ende können wir feststellen, dass besonders meine Arme sich schon sehr weit nach oben beugen lassen. Der Nachmittag verlief mit Schlafen, Internet besuchen und Essen recht unspektakulär. Der Abend war noch unspektakulärer, da bereits gegen 21.00 Uhr Wolfgang und ich vor dem Fernseher eingeschlafen sind - Gute Nacht!

19.10.2009
Zu Wochenbeginn ist bei mir Action angesagt. Zunächst werde ich in den Duschrollstuhl gesetzt und Karin wäscht mir die Haare und duscht mich. Das Augenmerk lag beim Haare waschen, da im Anschluss meine Frisöse Anett F. kommen wird, um meine "Haarpracht" zu stutzen. Während Anett mir eine flotte Kurzhaarfrisur verpasst, hält Karin die Atemmaske, so dass ich ohne Atemnot alles sehr gut ertrage. Mit neuem Kopf empfange ich danach Kerstin zur Physiotherapie. Sie hatte 2 Wochen Urlaub, so dass wir uns während der Übungen viel zu erzählen haben. Den Nachmittag nutze ich für einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Außerdem vergnügen sich Karin und ich beim Lesen der Internetzeitungen. Währenddessen ist Wolfgang mit Biene beim Tierarzt zur Kontrolle. Dieser ist mit Biene und ihrer Wunde sehr zufrieden. Er entfernt die Tamponade und am Freitag bekommt sie die Fäden gezogen. Bis dahin "darf" sie noch den schicken Babybody tragen.

18.10.2009
Der Sonntag ist für mich schön, aber gleichzeitig auch traurig. Schön, dass Manu heute Dienst hat, aber traurig, weil es ihr letzter Dienst bei mir ist. Sie verlässt die Firma, da sie am Wohnort Arbeit gefunden hat. Der Tag selbst verläuft unspektakulär, an die frische Luft wagen wir uns nicht, da es laufend regnet. Dafür erledige ich mit Manu diversen "Postkram". Außerdem "werkeln" Wolfgang und Manu am Drucker, da dieser einen Papierstau hatte und ein Blatt nicht mehr "raus rücken" wollte. Für Biene ist heute "Kostümfest": sie ließ uns die halbe Nacht nicht schlafen, weil sie versuchte den "Trichter" um den Hals abzuschütteln. Das sorgte für reichlich "Geklimper" unter meinem Bett. Wolfgang befreite sie von dem "unkomfortablen Ding" und machte ihr eine Binde um den Bauch. Diese hielt nicht lange, da Biene immer wieder daran herum knabberte. Also bekam sie gemeinsam von Wolfgang und Manu einen strahlend weißen Babybody an. Dabei hielt sie ganz lieb still. Nun ist sie bestimmt die schönste Hundelady auf der Roten Höhe und die anderen Hundedamen werden sie beneiden. Während mich Manu am Nachmittag gelagert hat, aktualisieren wir gemeinsam das Tagebuch.
Wir wünschen Manu für die Zukunft Alles Gute, viel Gesundheit und möchten ihr ganz herzlich für die exzellente Betreuung danken.


  

17.10.2009
Mit schönen Gerbera und einem Präsent begrüßt mich Manu und gratuliert mir nachträglich zum Geburtstag. - Vielen Dank dafür! Bei der Vorbereitung auf das Duschprogramm gibt es viel zu erzählen. Porentief rein werde ich danach ins frisch bezogene Bett gelegt und lasse mir das Frühstück schmecken. Am Nachmittag schlafe ich länger, als mir lieb ist. So bleibt uns lediglich noch etwas Zeit, das Internet zu besuchen.

16.10.2009
Zum Freitag zeigen sich Wolfgang und ich recht sportlich. Ich werde gemeinsam von Astrid und Karin in den E-Rollstuhl gesetzt und rundherum angeschnallt. Danach drückt Astrid auf einen Knopf und ich starte in die "Senkrechte". Zunächst ist mir ganz schön mulmig, so dass mich Astrid zügig wieder in die Sitzposition bringt. Aber nach einer kleinen Verschnaufpause lasse ich mich noch 2x hintereinander aufrichten und es klappt gut! Doch der Bewegung nicht genug, anschließend fahre ich 10 Minuten "Motomed" und kurbel auch 10 Minuten mit den Armen. Das tut auch heute wieder richtig gut. Wolfgang begibt sich unterdessen ins Westpark-Center zur Aqua-Gymnastik. Nach einem verdienten Mittagsschlaf korrigiere ich mit Karin auf meiner Internetseite die "Reminiszenzen an ein Vierteljahrhundert", die mir mein Vater zum 25. Geburtstag geschrieben hat. Diese sind in der Rubrik "Über mich" zu finden und ich freue mich immer wieder, was mein Vater darin so alles festgehalten hat! Karin hat das Wochenende frei und kommt Montag wieder.

15.10.2009
Karin bringt zu Dienstbeginn Schneegestöber mit. Durchs Fenster angeschaut, gefällt mir der Flockentanz. Ich finde, das hat schon etwas Weihnachtliches an sich. Für mich ist heute sowieso wie Weihnachten, denn das Sanitätshaus bringt mir das "Motomed" - ein Arm- und Beintrainer. Das Prinzip ist wie beim Hometrainer, nur dass ich beim Pedalen treten im Rollstuhl sitzen kann. Da auch Astrid gerade zur Ergo da ist, probieren wir das Ganze nach entsprechender Anpassung gleich aus. Jeweils 10 Minuten werden so Arme und anschließend Beine bewegt. Das tut richtig gut. Danach habe ich mir meinen Mittagsschlaf verdient. Biene wird am Nachmittag wieder dem Tierarzt vorgestellt und die Heilung verläuft zufriedenstellend. Von ihrer Halskrause wurde sie befreit, worüber sie sehr froh ist. Peter war dankenswerter Weise wieder zum Tierarzt mitgefahren, um Biene auf dem Schoss fest  zu halten.  Nachdem sie alle drei wieder gut zurück gekehrt sind, machten wir noch mit Peter einen kleinen Plausch. Bevor es schon bald wieder Abendessen gibt, nutze ich mit Karin die Zeit, um diese Zeilen fürs Tagebuch zu schreiben.

14.10.2009
Um 9.00 Uhr ist Wolfgang mit Biene beim Tierarzt bestellt. Wir drücken die Daumen, das alles gut geht. Gegen 11.00 Uhr bringen Wolfgang und Peter H. die Patientin frisch operiert und noch taumelig von der Narkose zurück. Sie hat noch eine Kanüle in der Vorderpfote und ist mit einer Halskrause (Trichter) versehen. Dadurch wird verhindert, dass sie sich die Kanüle raus zieht. Sie ist sehr tapfer, obwohl sie mit der Halskrause überall anstößt und sich nicht richtig betun kann. Am Abend frisst sie bereits wieder und geht auf eine kurze Runde nach draußen.
Auch ich habe heute einen Arztbesuch. Am Nachmittag kommt meine Neurologin zum Hausbesuch. Sie freut sich, dass ich so gut drauf bin und wertet mit mir die vorliegenden Ergebnisse von Coswig aus. Alle Blutuntersuchungen sind in Ordnung. Nachdem sie sich wieder verabschiedet hat rückt Heidi meinen Fingernägeln zu Leibe. Es wird Zeit, dass diese gekürzt werden. Das Abendessen lassen wir uns heute wieder einmal vom Cavallino bringen. Es schmeckt sehr lecker. Heidi hat ab Morgen etwas Urlaub und wir wünschen ihr eine schöne Zeit.

13.10.2009
Dienstag der 13.-bei uns ein normaler Tag wie jeder Andere, ohne besondere Vorkommnisse. Morgen sieht das anders aus, denn da wird unser Bienchen operiert. Uns ist ganz schön mulmig dabei, da sie ja schon 14 Jahre alt ist. Hoffentlich geht alles gut! Da ich diese Woche noch keine Physiotherapie habe(da Kerstin im Urlaub ist) macht Heidi mit mir einige Übungen. Ich will ja schließlich nicht einrosten. Außerdem aktualisieren wir das Tagebuch und surfen im Internet.

12.10.2009
Heute zu Wochenbeginn hat Heidi  wieder bei mir Dienst. Bei diesem laufenden,kurzen Wechsel, muss man ständig die Gefühle wechseln!? Heidi hat sich am Sonnabend in Dresden schulen lassen und kann jetzt die Erkenntnisse bei mir gut anwenden. So gelingt es ihr, mich im Bett allein nach oben zu rücken. Auch Bewegungsübungen für Beine und Becken probiert sie bei mir aus. Das klappt sehr gut.
Nach dem üblichen Vormittagsprogramm schaue ich mit Heidi ins Internet. Kurz darauf kommt der Hausarzt, er untersucht mich und ist mit mir zufrieden. Nachdem er sich verabschiedet hat, werde ich von Heidi gelagert und ich nehme eine Mütze Schlaf. Andreas ruft abends aus Dresden an. Er ist von der Chor-Reise ins Bochumer Land gut wieder zurück gekehrt. Ihm hat das Wochenende mit den Auftritten sehr gut gefallen.

11.10,2009
Vom Vormittag gibt es nichts Besonderes zu berichten. Zum Nachmittagskaffee haben sich Gundel und Peter angemeldet. Sie haben leckeren Kuchen im Gepäck, den wir gemeinsam verspachteln. Lieben Dank dafür! Wir sitzen gemeinsam im Wohnzimmer und amüsieren uns über Susis Aktivitäten. Gundel und Peter erzählen, dass auch Susis Schwester, das schwarze Katzenkind namens Lisa, sich zu einem aufgeweckten Kerlchen bei ihnen entwickelt hat. Gemeinsam mit Peter will Wolfgang mein weiteres Geburtstagsgeschenk, eine Deckenlampe fürs Schlafzimmer, anbringen. Das klappt leider nicht, da bei der Lampe 2 Klemmen nicht dabei sind. So muss das Ganze nochmal vertagt werden. Am Abend meldet sich Rüdiger aus Hamburg, es geht ihm gut. Die erste Woche vom 6.Semester ist bereits wieder um.

10.10.2009
Zum Sonnabend  ist bei mir Pflege- und Schönheitsprogramm angesagt. Karin macht das heute zum ersten Mal allein mit mir und es klappt alles gut. Geduscht, mit gewaschenen Haaren und mit Pflegelotion verwöhnt, kann ich in den Tag starten und mein Frühstück genießen. Der Nachmittag verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Karin und ich belesen uns im Internet und schicken Jutta, die zu Weihnachten bei mir Dienst hatte und die Karin ebenfalls gut kennt, eine Mai. Wir erhalten auch postwendend Antwort und erfahren, dass gerade heute Jutta einen runden Geburtstag hat. Also jagen wir gleich noch Glückwünsche hinterher.  Außerdem halte ich danach  einen langen Mittagsschlaf, der fast bis zum Abendbrot reicht. Zum Abendessen serviert uns Wolfgang leckere Schaschlik, welche er selbst zubereitet hat. Danke dem Koch dafür.

09.10.2009
Ab heute sorgt Karin die nächsten 3 Tage für mich. Sie begrüßt mich mit einem Strauß meiner Lieblingsblumen, nämlich Gerbera. Ich freue mich sehr darüber und danke ihr dafür. Als Astrid zur Ergotherapie eintrifft, werde ich in den Rollstuhl umgesetzt und wir nutzen heute das Wohnzimmer, draußen ist es zu ungemütlich. Während Astrid meine Arme und Beine aktiviert, sitzt Wolfgang beim Chirurgen, um sich das Knie wieder spritzen zu lassen. Indes machen Astrid, Karin und ich eine kleine Frauenfrühstücksrunde. Bienchen ist natürlich auch mit von der Partie. Wolfgang fährt ohne Spritze vom Arzt zurück, dafür mit einer Überweisung zur Arthroskopie in Ebersbach. Nun müssen wir erst einmal durchchecken, wie war das hinbekommen, denn das Knie darf hinterher nicht belastet werden (Gehstützen) und Auto fahren ist wahrscheinlich auch nicht möglich. Wolfgang wird sich sicherlich noch eine zweite Meinung einholen, um sich danach zu entscheiden. Auch heute bekommen wir am Nachmittag lieben Besuch. Ilona und Bernd treffen um 15.00 Uhr ein und meine Blumenpracht wird abermals erweitert. Leider ist es nun nicht mehr möglich auf der Terrasse Kaffee zu trinken.  So sitzen wir in der Stube gemütlich beisammen. Bei der Diskussion um zahlreiche wissenswerte Alltagsthemen vergeht die Zeit wie im Fluge und abermals neigt sich ein schöner Tag dem Ende zu.

08.10.2009
Auch heute lässt es Petrus zu, dass Astrid zur Ergotherapie mit mir auf die Terrasse gehen kann. Dabei probiert sie meine Knie bis ans Kinn zu beugen und tatsächlich schaffe ich es. Auch Astrid  überreicht mir einen bunten Blumenstrauß und selbst gemachte Pralinen. Vielen, lieben Dank für diese Überraschung! Während Angelika im Haus für Sauberkeit sorgt, besorgt Wolfgang in der Apotheke und im Sanitätshaus einige Pflegemittel. Nachdem Astrid sich verabschiedet hat, werde ich von Heidi gelagert. So diktiere ich ihr diese Zeilen fürs Tagebuch. Am Nachmittag besuchen uns Bärbel und Renate. Auch sie bringen einen schönen Blumenstrauß und Süßes mit. Nachdem wir gemeinsam gevespert haben, klingelt es erneut an der Tür. Kerstin V. steht  mit einem großen Präsent davor. Vielen Dank allen für das Mitgebrachte. Bei netter Unterhaltung, vorwiegend über den Chor, vergeht der Nachmittag sehr schnell. Es war insgesamt ein schöner Tag.

07.10.2009
Für heute hat sich ein Vertreter der Firma Meyra angemeldet. Er will ein neues Programm auf meinen E-Rollstuhl installieren und diesen gleichzeitig warten. Gegen 9.45 Uhr trifft er ein und erledigt die entsprechenden Arbeiten.
Der Dienstplan meiner Pflegekräfte ist in diesem Monat recht kurios, da die Schwestern meist nur 2 bis 3 Tage hintereinander da sind. Heute und morgen steht mir Heidi zur Seite. Als sie ihren Dienst antritt, überrascht sie mich mit einem hübschen Geburtstagspräsent , über das ich mich sehr gefreut habe. Vielen Dank! Wir nutzen das schöne Wetter und machen einen ausgiebigen Spaziergang nach Hartau. Dabei freuen wir uns über die bunte Herbststimmung in den Gärten sowie in Wald und Flur. Am Nachmittag wird es höchste Zeit das Tagebuch mit dem Erlebten in Dresden zu füllen. Für mich sind die Tage in Dresden Erlebnisurlaub und zu Hause nehme ich dann Erholungsurlaub.

06.10.2009
Heute geht es wieder in Richtung Heimat. Doch zunächst genießen wir das schöne Frühstück. Anschließend ist noch eine kleine Shopping tour auf der Prager Straße angesagt.Nachdem ich am Nachmittag noch etwas gelagert wurde, starten wir gegen 15.30 Uhr nach Zittau. Wir kommen zu Hause gut an und ich freue mich über die zahlreichen mails ,Geburtstagskarten und Glückwünsche auf dem Anrufbeantworter. Ich möchte mich bei allen recht herzlich dafür bedanken. Die Tage in Dresden waren wunderschön. Leider war es für Simone der letzte Dienst bei mir, da sie nach Bayern umgezogen ist. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und möchten uns auf diesem Wege nochmals für die gute Pflege bedanken!

05 10 2009
Heute ist nun mein Geburtstag und ich fühle mich gut.Die Sonne strahlt vom Himmel, schöner kann der Tag nicht sein. Ich freue mich schon auf den Abend, denn wir haben Karten für die Herkuleskeule. Doch zunächst wartet eine Überraschung auf mich, die ich in keiner Weise ahne. Als wir aus dem Fahrstuhl kommen, um frühstücken zu gehen, steht Josie mit einem wunderschönen Blumenstrauß vor mir. Die Überraschung ist ihr gelungen! Gemeinsam mit ihr genießen wir das Frühstück. Anschließend kommt sie nochmal mit in unser Zimmer, um auch Biene zu begrüßen. Als sich Josie verabschiedet hat, unternehmen wir einen Spaziergang auf den Neustädter Markt. Da die Sonne es gut meint, können wir sogar im Freien einen Drink genießen. Auf dem Rückweg gelingt es Wolfgang mir als Geburtstagsgeschenk eine flotte Kopfbedeckung auszusuchen. Als wir abends in die Herkuleskeule gehen, setze ich diese gleich auf. Wir sehen das Stück"Budenzauber"-ein feines, politisches Kabarett mit viel schwarzem Humor.Wir haben uns köstlich amüsiert und es gab tosenden Beifall für die Akteure. Beinahe wäre für mich die Vorstellung passee gewesen, denn kurz nach Beginn des Programms meldete das Beatmungsgerät schwache Akkus- sehr peinlich !!!Wir verließen alle 3 den Raum. Dankenswerter Weise und sehr hilfsbereit holte ein Techniker ein Verlängerungskabel, dass mir im Zuschauerraum die Stromzufuhr ermöglichte. Uns allen ist unerklärlich wie das sein konnte, da der Hersteller bis 24Stunden Akkukapazität vorgibt. Den Nachhauseweg mussten wir schnellen Schrittes zurücklegen, da es tüchtig regnete. Ich habe mich natürlich am aller schnellsten fortbewegt?! Es war ein sehr schöner Geburtstag , den ich nicht gleich vergessen werde.

04.10.2009
Als wir gegen 9.00Uhr im Hotel zum Frühstück gehen, sind Jule und Rüdiger schon wieder auf der Autobahn Richtung Hamburg. Rüdiger hat bereits 14.00 Uhr in Hamburg Theaterprobe. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir gestern alle zusammen sein konnten. In Dresden ist heute verkaufsoffener Sonntag, so dass wir uns einen Einkaufsbummel nicht verkneifen können. Obwohl reichlich Leute unterwegs waren, kamen wir mit dem Rollstuhl gut durch. Nachdem Luis seinen Mittagsschlaf beendet hatte, kamen Corina, Andreas und Luis zu uns. Wir verbrachten den Nachmittag gemeinsam und ließen uns das Abendbrot in der Nudelbar Viapiano gut schmecken.

03.10.2009
Heute zum Feiertag gehen wir auf Tour nach Dresden und werden erst am Dienstag zurück kommen. Ich hatte den Wunsch, meinen Geburtstag in der Landeshauptstadt zu begehen. Dieses mal begleitete uns Simone. Gegen 13.00 starten wir gemeinsam mit Rüdiger. Zunächst holen wir Jule in Hirschfelde ab, um dann über Weißenberg die Autobahn nach Dresden zu nutzen. Die Fahrt verlief reibungslos und auch Biene war wieder ganz lieb. Am späteren Nachmittag kommt auch Andreas mit Luis zu uns ins Hotel(Corina ist heute in Zittau). Wir gehen alle gemeinsam ins Restaurant ins Kugelhaus am Hauptbahnhof. Von dort genießen wir den Blick auf den Hauptbahnhof und die Prager Straße und haben viel zu erzählen. Wir alle staunen über Luis seinen gesunden Appetit und amüsieren uns über das kleine Kerlchen. Jule und Rüdiger übernachten bei Andreas und wir sind dieses mal im Ibis-Hotel Königsstein auf der Prager Straße untergebracht.

02.10.2009
Pünktlich, wie jeden Tag, trifft Karin bei uns ein. Heute wurde das Waschprogramm etwas abgeändert. Nach Zähneputzen und Stärkung durch Brötchen und Kaffee macht Astrid mit mir Waschtraining. Rüdiger setzt mich in den Duschrollstuhl und ab gehts unter die Dusche.
Nach gut einer viertel Stunde werde ich sauber wieder in mein Bett befördert. Danach werde ich von oben bis unten synchron von Karin und Astrid eingecremt. Wolfgang ist zu dieser Zeit bei der Wassergymnastik. In der Zwischenzeit hat Rüdiger meinen neuen DVD Player an die Wand montiert. Nach einer Mütze Schlaf am Mittag probieren wir die neue Errungenschaft aus. Wir schauen uns zunächst das Festkonzert des Stadtchores von vor einem Jahr an, danach folgen Fotos von Rüdiger und Jule vom Norden und zu guter Letzt die wunderschönen Hochzeitsaufnahmen von Andreas und Corina.
Karin hat heute vorerst ihren letzten Dienst bei mir und ich möchte mich noch mal herzlich bei ihr bedanken.

01.10.2009
Der erste Oktober war für meine Eltern immer ein besonderer Tag. 1913 wurde mein Vati in Schweignitz geboren und 1949 haben meine Eltern geheiratet. Sie hätten also in diesem Jahr ihren 60. Hochzeitstag und Vati wäre stolze 96 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass besuchen wir am Nachmittag das gemeinsame Grab meiner Eltern, nachdem wir uns mit Rüdiger auf dem Parkplatz getroffen haben. Wir haben einen großen Blumenstrauß für sie mitgebracht. Anschließend fahren wir gemeinsam mit Rüdiger nach Hause. Da angekommen überrascht mich Rüdiger mit einer technischen Erweiterung des Schlafzimmers. In Abstimmung mit Andreas haben sie mir einen stylischen Wand-DVD Player geschenkt. Jetzt kann ich vom Bett aus Bilder, Videoaufnahmen und Musik sehen bzw. hören. Ich danke meinen Söhnen und ihren Frauen ganz sehr für dieses schöne Geschenk. Am Abend quasseln wir noch lange mit Rüdiger.